Ein ernstes Wörtchen zu Petrus

Petrus, Lesereisen in idyllische Orte und ich, wir führen eine unentspannte Dreiecksbeziehung. Egal, was ich mache, irgendwie ziehen zwischen uns immer dunkle Wolken auf. Aber dieses Mal so richtig: Nachdem am Wochenende sogar schon das Badewetter gelockt hatte, empfing mich in Isny Schnee! Ungelogen. Mitten im April.

Und dabei hat sich das Allgäu mit Isny und dem benachbarten Neutrauchburg eigentlich so charmant präsentiert: Untergebracht war ich zum Beispiel in einer sehr liebevollen Ferienwohnung im ältesten Haus Isnys, in dem ein alter Keltenbrunnen steht und in der die erste hebräische Druckerei Deutschlands ihren Sitz hatte.

Dann hatte ich wunderbar interessierte und witzige und kreative Kids vor mir sitzen. Sowohl in Neutrauchburg als auch in Isny haben sie sich supertolle Wortspiele ausgedacht, dass ich mit den Ohren nur so geschlackert habe, sogar das Brotkäppchen aus der „Linkslesestärke“ kam an der Tafel zum Einsatz. Mitgebracht habe ich Schreib-Schrift und Schreib-Tisch sowie Quer-Flöte, ein schattiges Plätzchen, den Glücks-Pilz und den Klee-Bär.

Aber nicht nur das und eine neue Jacke (war ja eiselkalt) habe ich mitgebracht, sondern auch viele wunderschöne Eindrücke von der Stadt, von einem netten Konzert (DOTA, die Texte von Mascha Kaleko vertont haben), von der sehr sympathischen Stadt mit einem total vielfältigen Kulturprogramm, von unglaublich netten Menschen, einer langen Schlange bei der Signierstunde in der Buchhandlung Mayr und – standesgemäß fürs Allgäu – einen halben Kühlschrank Käse als Mitgebsel. Also, zum Glück geht bei mir ja die Liebe durch den Magen und nicht über Petrus!