Heimspiel im Hort

Das ist wirklich wie nach Hause kommen. Im Hort der „Villa Kunterbunt“ waren meine Kinder während ihrer Grundschulzeit zuhause. Nun durfte ich auf Einladung der Aktion Mensch aus der „Linkslesestärke“ lesen, die derzeit durch die Bildungseinrichtungen im Landkreis tourt.

Denn das Thema der Mira und ihrer Rechtschreibschwäche passt wie die Faust aufs Auge: Aus der Schwäche eine Stärke machen. Und die Kinder im Hort sind mindestens so einfallsreich wie sie es vor fünf Jahren noch waren, als wir gemeinsam die Hortzeitung gestaltet haben. Mitgebracht habe ich vier neue Wörter für die Wort-Acker-dem-ih: Zahn-Bürste, Hör-Spiel, Ameisen-Bär und Lese-Ratte.

Schön war’s. Wirklich schön.

Hochbegabt und hochinteressant

Diesen Beitrag muss ich mit einem peinlichen Geständnis beginnen: Ich habe Mist geschrieben. Und diesen Mist habe ich in ganz vielen Lesungen erzählt und keinem, wirklich keinem ist es jemals vorher aufgefallen. Keinem Korrektor, keinem Lektor und keinem Leser. Mir als Autorin schon gar nicht. Aber wenn man sich in die Höhle des Löwen mit einer Bande von hochbegabten Kindern begibt, dann muss man wohl auf einen Hinweis dieser Art gefasst sein. Es geht um eine frühe Stelle im „Theoretikerclub“ (Band 1): Darin muss ein dreistelliger Code eines Fahrradschlosses geknackt werden. „999 Möglichkeiten, um es wieder aufzukriegen,“ seufzt Albert im Buch.

Stimmt aber nicht. Es sind nicht 999 Möglichkeiten, sondern 1000. Denn die Kombi 0-0-0 muss man ja mitrechnen. Der superschlaue Junge, der mich darauf hingewiesen hat, hatte natürlich völlig Recht. Bei einer weiteren Auflage müssen wir das dann dringend ändern.

Dementsprechend war ich schon mal gut auf alles Kommende vorbereitet, als wir nach der Lesung im Workshop auf dem Ostercamp der Deutschen Gesellschaft fürs hochbegabte Kind den dritten Teil des Theoretikerclubs geschrieben haben.

In diesem Band so viel darf ich bestimmt verraten, geht es um die Liebe. Linus findet seinen Bossgegner, die ultraschlaue Lara, die noch besser hacken kann als er und Roman überlegt sich, ob er auf eine Elite-Internat wechselt. Aber – keine Sorge – es geht gut aus, auch wenn sich Lara tatsächlich in den Blog der Theoretiker hacken kann.

Die Kids haben in einem Affenzahn insgesamt sechs Szenen der Geschichte geschrieben und ich musste nur an ein paar winzigen Stellen ergänzen. Schwupps, waren 14 Manuskriptseiten fertig, innerhalb kürzester Zeit. Ich muss echt meinen Hut ziehen vor dieser geballter Kreativität und Schlauheit!

Übrigens, auch eine „Linkslesestärke“-Lesung haben wir veranstaltet, im Ostercamp. Mitgebracht habe ich: Auf-er-Steh-ung (war ja Ostern), Drachen-Reiter und Erbsen-Hirn.



#autorenleben: D-Schaf-Ü in Osterhofen

Kennt Ihr das, wenn man irgendwo hinkommt und man merkt, das sieht alles so bekannt aus? Hier war man schon mal? Nun war ich mir ziemlich sicher, dass ich noch nie in meinem Leben in Osterhofen war und dort auch sicherlich noch nicht gelesen habe. Aber diese Straße, dieses Hotel… Bis es mir dämmerte: Hier war ich doch schon. Vor sechs Jahren habe ich hier schon mal gewohnt, als ich einen Kurs fürs Glasblasen bei der Glas-Künstlerin Rike Scholle belegt habe. Und die Leidenschaft fürs Glasperlenmachen ist mir geblieben. Keine Lesung ohne die selbst gemachte türkisfarbene Perle, die mich immer begleitet.

Wortspiel-Perlen habe ich natürlich auch wieder im Gepäck mit nach Hause. Ein absoluter Stauner ist auch dabei: Cola-Bier-en.

Toll, war’s in Osterhofen, was nicht zuletzt dem umwerfenden Empfang, den Bücherei-Praktikant Jonas vorbereitet hatte:

Oder auch an dem kirchlichen Beistand, der hinter der Stadtbücherei steht:

Und hier kommen noch alle weiteren Wortspiele aus Osterhofen: Elefanten-Haus, Stink-Tier, Stuhl-Pen, Eis-Schrank, Frei-Zeit und Stachel-Beeren.

Und übrigens, was ich absolut bestätigen kann, in Osterhofen legt man noch ganz viel Wert auf gute Mann-Nieren. Hier ist der Beweis!

Hier noch die Presse-Artikel zu den Lesungen: PNP und Idowa .