Hochbegabt und hochinteressant

Diesen Beitrag muss ich mit einem peinlichen Geständnis beginnen: Ich habe Mist geschrieben. Und diesen Mist habe ich in ganz vielen Lesungen erzählt und keinem, wirklich keinem ist es jemals vorher aufgefallen. Keinem Korrektor, keinem Lektor und keinem Leser. Mir als Autorin schon gar nicht. Aber wenn man sich in die Höhle des Löwen mit einer Bande von hochbegabten Kindern begibt, dann muss man wohl auf einen Hinweis dieser Art gefasst sein. Es geht um eine frühe Stelle im „Theoretikerclub“ (Band 1): Darin muss ein dreistelliger Code eines Fahrradschlosses geknackt werden. „999 Möglichkeiten, um es wieder aufzukriegen,“ seufzt Albert im Buch.

Stimmt aber nicht. Es sind nicht 999 Möglichkeiten, sondern 1000. Denn die Kombi 0-0-0 muss man ja mitrechnen. Der superschlaue Junge, der mich darauf hingewiesen hat, hatte natürlich völlig Recht. Bei einer weiteren Auflage müssen wir das dann dringend ändern.

Dementsprechend war ich schon mal gut auf alles Kommende vorbereitet, als wir nach der Lesung im Workshop auf dem Ostercamp der Deutschen Gesellschaft fürs hochbegabte Kind den dritten Teil des Theoretikerclubs geschrieben haben.

In diesem Band so viel darf ich bestimmt verraten, geht es um die Liebe. Linus findet seinen Bossgegner, die ultraschlaue Lara, die noch besser hacken kann als er und Roman überlegt sich, ob er auf eine Elite-Internat wechselt. Aber – keine Sorge – es geht gut aus, auch wenn sich Lara tatsächlich in den Blog der Theoretiker hacken kann.

Die Kids haben in einem Affenzahn insgesamt sechs Szenen der Geschichte geschrieben und ich musste nur an ein paar winzigen Stellen ergänzen. Schwupps, waren 14 Manuskriptseiten fertig, innerhalb kürzester Zeit. Ich muss echt meinen Hut ziehen vor dieser geballter Kreativität und Schlauheit!

Übrigens, auch eine „Linkslesestärke“-Lesung haben wir veranstaltet, im Ostercamp. Mitgebracht habe ich: Auf-er-Steh-ung (war ja Ostern), Drachen-Reiter und Erbsen-Hirn.