Linus, Katzen, Theoretiker und ein Video

Am 20. März erscheint „Der Theoretikerclub und die Weltherrschaft“ – der zweite Band mit Linus, dem Bruder von Mira aus der „Linksleserstärke“. Dieses Mal wollen der schlaue Linus und seine Freunde Youtube-Stars werden und installieren den schrägen Kanal „In 10 Schritten zur Weltherrschaft“. Doch die Konkurrenz ist groß: Ihre Erzfeinde stellen sich mit ihren Ideen sehr viel besser an. Wäre da nicht ihr kleiner Freund Knut und seine Babykatze Marie – das Impreium der Theoretiker hätte mal wieder keine Chance.

Aaaber, man kann ja schlecht ein Buch über Möchtegern-Youtuber schreiben, wenn man nicht selbst einmal ein kleines Video für Youtube gedreht hat. Nach einer Idee aus „Der Theoretikerclub und die Weltherrschaft“ ist folgender Dreh entstanden. Tatsächlich mit der echten Marie.

Die Mira in Italienisch

Seit Neustem gibt es die „Linkslesestärke“ nicht nur in Deutsch, sondern auch in Italienisch. Nie hätte ich gedacht, dass man diese vielen Wort-Verdreher in andere Sprachen übersetzen könne. Jetzt haben die Italiener das Gegenteil bewiesen.

Die neuen, italienisch angepassten Karpiert-L-Wie-Netten hat – wie für die deutsche Ausgabe – wieder Stefanie Jeschke gezeichnet. Erschienen ist „Mira Kurz Capelli rosso cuoco“ beim Erickson-Verlag aus Trento.

Ganz schön lustig, die eigenen Worte zu lesen und nix davon zu kapieren. Na gut, nahezu nix. Immerhin, soviel konnte ich dann rauspicken, die Italiener waren nicht so streng wie die Bayern, die einen Teil der „Linkslesestärke“ in einem Schulbuch abgedruckt haben. Bei den Bayern durfte „der Freund, der immer in mein Badewasser strullert“ jedenfalls nicht drin bleiben. Bei den Italienern schon, da heißt es:“Il mio amico che fa sempre pipi nella mia vesca da bagno“. Klingt irgendwie fast schon poetisch.

Auch das Spiel mit dem Buchstabenverdrehen („al gioco delle lettere invertite“) ist geblieben – ich kann mir vorstellen, dass es die Übersetzerin bestimmt in die Verzeiwflung getrieben hat.

Aschenputtel, äh Taschenputel, heißt italienisch verdreht nun „Reneccentola“ (richtig: „Cenerentola“).

Und Der Wolf und die sieben jungen Geißlein, äh Golf und die sieben jungen Weißlein, heißt: „Il cupo e i sette lapretti“ (richtig“ Il lupo e i sette carpretti“).

Vielleicht sollte ich mein Speisenkarten-Italienisch doch mal kräftig aufmöbeln, damit ich noch mehr von den vertsteckten Spielereien verstehen kann…

#2016 war eigentlich doch ganz gut…

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#2016 hat ja eigentlich eher einen negativen Beigeschmack. So viele prominenente Künstler hat dieses Jahr vorzeitig aus dem Leben gerissen, Brexit, Trumpwahl und die Ereignisse in Berlin sitzen uns alle noch in den Knochen …

Aber vielleicht gilt es genau deswegen das Gute zu Feiern, das Schöne, das Unvergessliche, das 2016 eben auch bereit gehalten hat.

Für mich war es nicht nur ein Jahr mit gleich zwei Neuerscheinungen („Linkslesemut“ und „Der Theoretikerclub“), sondern eines mit wundervollen Leseeindrücken.

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Damit meine ich auch, aber nicht nur die im heimischen Lesesessel (oben eine kleine, subjektive, total unvollständige Auswahl aus meinem Leseregal). Sondern die auch die Eindrücke auswärts – vor Publikum. Lit.Cologne, Münchner Bücherschau, Seiteneinsteiger, Hamburger Vorlesevergnügen, Leseland Hessen, Jugendbuchwochen in Lüneburg … und das war nur eine kleine Auswahl der Highlights dieses Jahres. Wow. Und nochmals Wow. Wow-wow-wow.

Ich kann’s eigentlich immer noch nicht richtig glauben, dass so viele großartige Lesefestivals Gefallen an meinen Büchern gefunden haben. Das war eine echte Ehre, dort lesen zu dürfen.

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Daneben habe ich ganz reizende Städte kennenlernen dürfen, die sonst nie auf meinem Schirm gewesen wären: Kirchheim/Teck, Lüneburg oder Fulda zum Beispiel kannte ich bislang nur von Autobahnschildern. Dabei sind sie allein schon eine kleine Reise wert.

Und dann trifft man dazu großartige Kollegen wie Andreas Schlüter, Margit Auer, Cornelia Franz, Antje Szillat, Alice Pantermüller, Isabel Abedi, Stefanie Taschinski …

Wenn dann auch noch wie in Andechs die Kinder ein Dankeschön-Lied anstimmen und wie in Pollenfeld sich eine gesamte Grundschule zum Autogrammholen auf dem Unterarm anstellt, dann bleibt auch bei mir kein Auge trocken.

Also aus dieser Speer-Speck-Tiefe betrachtet war #2016 doch gar nicht so schlimm. Ganz im Gegenteil.
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Wort-Schätze aus Lüneburg

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Lüneburg, das habe ich jüngst bei einer Stadtführung gelernt, ist mit Salz reich geworden. Stimmt doch gar nicht, Lüneburg ist reich an Dichtern und Denkern. Wirklich.

lueneburg1Allein in den vier Lesungen, die ich zur diesjährigen Jubuwo (Jugendbuchwoche) dort gehalten habe, waren acht Kinder, die Autor werden wollen, ein Mädchen hat den Berufswunsch Bibliothekarin, eine Journalsitin. Wenn das mal kein Wort ist. Oder gleich mehrere…

Großartig war’s natürlich und Lüneburg mit den vielen Kaufmanns- und Kontorhäusern und den vielen kleinen Entdeckungen hat sich wirklich ein bisschen in mein Herz gestohlen. Wirklich – eine reizende Stadt. Und so viele Leser! Und zukünftige Viel-Leser. 3000 Bücher waren bei der begleitenden Kinderbuch-Ausstellung dabei.

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Also, ich glaub das jetzt endgültig nicht mehr, dass Lüneburg nur reich wegen des Salzes ist. Die sind reich wegen ihrer vielen Ideen. Und wegen der Wortschöpfungen. Mitgebracht habe ich nicht nur den beliebten Ausflugsort Kreide-Berg-See (siehe oben), sondern noch jede Menge neuer Wortschöpfungen:

Die Tee-Ori, die Zahn-Krone, den Kron-Leuchter, die Tür-Angel, die Gardienen-Stange, das Ofen-R-Ohr und die Eis-Scholle.

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Auf der Münchner Bücherschau

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Die Black Box im Münchner Gasteig ist so etwas wie eine heilige Halle. So oft bin ich da schon auf den Bänken gesessen, dass ich die Bühne von nahezu allen Perspektiven kenne. Nur von einer nicht. Von vorn.

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Dass mich also die Münchern Bücherschau dieses Jahr eingeladen hat, als allerallererste im Schulbuchprogramm zu lesen, ist eine unglaubliche Ehre gewesen. Und eine unglaubliche Bürde – denn da muss man schließlich schon was bieten, auf dieser Bühne!

Dementsprechend aufgeregt war ich. Ehrlich gesagt, mir haben wirklich die Knie geschlottert. Hätte ich gar nicht sein müssen: Es lief großartig. Die Kinder – vier zweite Klassen für „Linkslesemut“ und später drei fünfte Klassen für den „Theoretikerclub“ waren super dabei bei allen Quiz- und Malaktionen. Sie haben mitgeraten wie die Wahnsinnigen, waren kaum noch auf den Stühlen zu halten und die Schlange der Autogrammjäger riss nicht ab. 90 neue Mitglieder hat der „Theoretikerclub“ jetzt.

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Es hat riesig, riesig, riesig Spaß gemacht. Und die Ausstellung ist noch eine ganze Weile – bis zum 27. November werden 20.000 Neuerscheinungen präsentiert. Beim Stand von cbt (ganz oben im zweiten des Gasteig) stehen natürlich auch der „Theoretikerclub“ und der „Linkslesemut“.

Danke, liebe Marie Arendt von der Agentur Weniger und liebe Tanja Poestges von cbt für die vielen tollen Fotos. Ach ja, und zwei neue Reh-Busse sind auch mit im Gepäck: Die Welt-Kugel und der Garten-Stuhl.

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Eine klasse Leseklasse

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Sagte ich schon, dass es wirklich charmant ist, wenn man mit Lesungen Orte kennenlernt, die man sonst niemals gesehen hätte? Und so schöne gleich! Kirchheim unter Teck war bislang immer ein Ort, an dem ich vorbeigefahren bin. Dabei lohnt sich das Aussteigen und Angucken. Wirklich. Eine schöne alte Altstadt mit vielen kleinen Geschäftchen. Die Buchhandlung Zimmermann ist dabei fast schon ein richtig großer Laden. Auf deren Einladung durfte ich in zwei Schulen lesen – einmal am Ort und einmal im nahe gelegenen Bissingen.

Toll war’s – die Schüler waren super aufgeschlossen und sehr kräh-aktiv. Und in Kirchheim habe ich die ertse reine Leseklasse kennengelernt. Das Modell, dass alle lese- und rechtschreibschwachen Kinder zusammen Unterricht haben, kannte ich so bislang noch nicht. Natürlich haben gerade die Leseklassen-Schüler besonders fleißig gezeichnet – denn schließlich kannten sie die „Linkslesestärke“ schon. Klasse! Aber obwohl einige das Buch schon kannten, haben dennoch ganz viele Kinder selbst noch ein Exemplar gekauft und es sich sofort Sieg-Nieren lassen. Viel Spaß Leim Besen.

Von meinem Ausflug in die Schwäbische Alb habe ich mitgebracht: Die Katzen-Wäsche, das Nas-Horn, das Kopf-Ball-Tor, noch einmal einen Wolken-Kratzer und einen Vogel-Käfig. vogel-kaefig

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Willkommen an der Schuh-le in Fulda

Nein, sowas erlebt man auch als vielreisender Autor nicht alle Tage: Ein Begrüßungsschreiben auf dem Hotelzimmer, höchstselbst vom Oberbürgermeister unterschrieben. Ein wirklich netter Gruß zum Lesefest in Fulda.

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Da mochte ich gar nicht mehr weg, weil es so schön dort ist. Nicht nur der beachtliche Dom und das schmucke Bar-Rock-Schloss haben mich schwer beeindruckt – auch die Schüler der Lüdertalschule, der Domschule und der Geschwister-Scholl-Schule, denen ich „Linkslesemut“ und einen Teil der „Linkslesestärke“ vorgelesen habe. Denn nicht nur der Oberbürgermeister war so herzlich, sondern auch jede Schule, die ich besuchen durfte.

Mitgebracht habe ich dieses Mal einen neuen Korb-Irrer, die Schuh-le, den Dino-Sau-Rier, die Reit-Lehrerin, die Welt-Karte, das Wave-Board, die Sonnen-Fenster-Nis, den Ketten-Brief… und jede Menge tolle Eindrücke einer sehr gastfreundlichen Stadt im Leseland Hessen.

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Miras Bruder Linus geht in eine Leserunde

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Noch bis zum 26. September geht die Bewerbung für die Lovelybooks-Leserunde zum „Theoretikerclub“. 15 Bücher gibt es zu gewinnen.

Hier geht’s zur Verlosung. (Es können natürlich auch diejenigen mitdiskutieren, die kein Buch gewonnen haben.)

Schön, wieder da zu sein! Die dritte Leserunde bei Lovelybooks fühlt sich fast schon an wie heimkommen – so viele bekannte Namen und Leser!

Warum die Bayern nicht strullern dürfen

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„Weil wir uns sogar so sehr mögen, dass wir früher immer zusammen gebadet und uns gegenseitig ins Badewasser gestrullert haben. Aber ich nenne ihn trotzdem lieber mein längster Freund als mein Freund, der immer in mein Badewasser strullert„.

Diese Pass-Asche war den Bayern wohl doch zu heftig. Sie haben nämlich in das neue „Bausteine Lesebuch“ für die vierte Klasse (Diesterweg-Verlag) einen Auszug aus der „Linkslesestärke“ gedruckt. Aber OHNE strullernde (zu bayerisch: bieselnde) Freunde. Nee, sowas kann man nicht im Schulbuch bringen, das haben sie mir gleich mal gestrichen. (Pupsende Freunde übrigens gehen, die sind drin geblieben).

Aber wegen der Badewannen-Geschichte werde ich jetzt trotzdem bei jeder Lesung in Bayern „g’rad zum Fleiß“ genau diese Sätze vorlesen. Schließlich sorgen die immer für gescheite Lacher.

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Sogar die Italiener sind da toller-Rand-Teer. In der italienischen Ausgabe, die bei Editioni Erickson erscheint, sind die Sätze drin geblieben. So klingt das Ganze in Italienisch:

„Perché ci vogliamo così bene che da piccoli facevamo sempre il bagno assieme, e anche sempre pipì nell’acqua. Ma è meglio se lo chiamo il mio più grande amico e non il mio amico che fa sempre pipì nella mia vasca da bagno.“

Ich verstehe nicht so viel Italienisch, meistens reicht es nur für die Speisekarte, aber „pipi“ ist wohl irgendwie selbsterklärend. Und irgendwie klingt’s sehr nett, oder?

Aber stolz bin ich auf den Auszug natürlich trotzdem. Ein Schulbuch! Das ist doch mal was! Noch dazu ein Schulbuch, über dem meine eigenen Kinder früher immer schwitzen mussten!

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